Mit Pinzette painten – vielleicht hast du davon schon mal gehört oder es sogar schon ausprobiert, aber es gleich wieder aufgegeben. 30.000, 60.000 oder noch mehr Steinchen mit der Pinzette auf die Leinwand zu kleben, hört sich echt nach einer Lebensaufgabe an! Aber wenn du erst einmal die vielen Vorteile kennst und das Ergebnis siehst, wirst du wahrscheinlich genauso begeistert sein wie ich.
Diese Methode eignet sich für alle eckigen Steine – also Acrylsteine und Harzsteine. Verwendest du Harzsteine, lassen sich bis zu 5 Steine gleichzeitig aufnehmen und kleben. Bei Acrylsteinen ist das nicht möglich. Die musst du wirklich einzeln setzen.
Der größte Vorteil beim Painten mit Pinzette ist das Ergebnis! Mit dem Werkzeug gelingt es dir, eckige Steinchen gleichmäßig zu legen und so ein schönes Legebild zu erreichen. Aber es gibt noch weitere Vorteile.
Bei dieser Painting-Methode kannst du auf Zubehör verzichten und das Hobby Diamond Painting umweltfreundlicher machen. Hast du eine gute Diamond Painting Pinzette gefunden, ersetzt dieses praktische Werkzeug anderes Zubehör wie Wachs, Stifte und Aufsätze.
Sobald du etwas Übung hast, bist du schneller, weil du einige zeitraubende Arbeitsschritte einfach überspringen kannst. Du musst künftig weder die Steinchen im Schiffchen schütteln, noch Stifte, Wachs und Aufsätze wechseln.
Auch die Korrekturen werden weniger, weil du durch die richtige Legetechnik von Anfang an gleichmäßiger mit der Pinzette painten wirst. Zudem hast du immer das passende Werkzeug in der Hand, wenn doch mal eine Korrektur nötig ist – du spart also viele Handgriffe.
Außerdem ist diese Technik super für beschichtete AB-Steine und Fairy-Dust, bei denen es mit Wachs schon mal zu Problemen kommen kann.
Für mich gibt es beim Painten mit Pinzette keine Nachteile. Allerdings mit einer kleinen Einschränkung: du musst diese Legetechnik üben und dafür ist etwas Geduld notwendig.
Die Diamond Painting Pinzette ist ein Werkzeug, mit dem du dich erst vertraut machen musst. Ganz am Anfang werden dir die Steinchen von der Pinzette flutschen und wild durch die Gegend springen. Daumen und Zeigefinger werden dir weh tun, weil du das Werkzeug krampfhaft festhalten wirst. Und auch das Zielen, um das Steinchen akkurat auf dem Symbol zu platzieren, ist anfangs eine Herausforderung.
Aber von all dem solltest du dich nicht entmutigen lassen – es ist ein Lernprozess, der seine Zeit braucht, bevor es wirklich gut wird.
Bei mir war das am Anfang genau so und beim ersten Diamond Painting Bild mit eckigen Steinen hatte ich Sorge, dass die Steinchen nicht reichen würden, weil mir so viele von der Pinzette gehüpft sind. Am Ende stellte sich heraus, dass es doch nicht so viele Steinchen waren, wie befürchtet. Das krampfhafte Festhalten der Pinzette ging schnell vorbei und inzwischen kann ich viel gleichmäßiger und schneller mit Pinzette painten als mit Stift, Wachs und Aufsätzen.
Damit dir das auch gelingt und du dich über die vielen Vorteile freuen kannst, komme ich jetzt auch gleich zu den Tipps, wie du das Painten mit Pinzette schnell lernen wirst.
Wenn du mit Pinzette painten möchtest, brauchst du dazu eine gute Diamond Painting Pinzette. Sie muss eine möglichst lange, sehr feine Spitze haben und aus hochwertigem Metall sein, damit sie sich nicht verbiegt. Wichtig ist auch, dass die beiden Schenkel weit auseinander sind, damit du mehrere Steinchen gleichzeitig aufnehmen kannst – denn du musst auf keinen Fall jedes Steinchen einzeln setzen. Mit dem richtigen Werkzeug kannst du problemlos vier, manchmal sogar fünf Steine gleichzeitig setzen.
Bevor du loslegst, übe erst einmal, die Steinchen richtig mit der Pinzette zu greifen. Verwende am besten Reststeine. Stelle zwei Schiffchen nebeneinander vor dich, in eins schüttest du ein paar Steine. Für diesen Übungsschritt ist das Schütteln im Schiffchen noch nicht notwendig.
Hinweis: Am Anfang geht es nur darum, das Greifen richtig zu lernen – das solltest du unbedingt separat üben.
Jetzt nimmst du die Pinzette in die Hand, greifst ein Steinchen und transportierst es in das leere Schiffchen. Diesen Schritt wiederholst du solange, bis du merkst, dass es schon besser funktioniert. Du wirst merken, dass immer weniger Diamanten springen und du schneller wirst.
Nun schüttelst du deine Diamonds im Schiffchen auf, so dass sie in einer Reihe liegen. Versuche jetzt, zwei Steine gleichzeitig zwischen den Pinzettenspitzen aufzunehmen und sie in das andere Schiffchen zu transportieren. Wenn auch das gut funktioniert, machst du mit 3 und 4 Diamantsteinchen weiter.
Beim Painten mit Pinzette ist es wichtig, dass du die Steine nicht von oben greifst, sondern die Pinzette möglichst flach und parallel zum Untergrund ansetzt. Halte das Werkzeug nicht wie ein Stift in der Hand, sondern halte deine Hand waagrecht.
Dafür nimmst du dir ein Blatt Papier, legst es vor dich und versuchst, 2, 3 oder mehr Steine aus dem Schiffchen auf das Blatt Papier zu transportieren und dort gleichmäßig in einer Reihe abzulegen. Wahrscheinlich werden die Steine anfangs nicht gerade liegen. Aber je öfter du diese Übung wiederholst, desto besser wird das Ergebnis.
Du kannst zwar reihenweise ein Kästchen nach dem nächsten bekleben, aber am besten wird das Ergebnis mit der Schachbrettmethode. Dabei wird erst nur jedes zweite Kästchen gepaintet und später werden die dadurch entstandenen Lücken ausgefüllt. Der Vorteil beim Painten im Schachbrettmuster ist das viel gleichmäßigere Ergebnis. Hier erklären wir dir ausführlich, wie die Schachbrettmethode beim Diamond Painting funktioniert.
Hast du das Absetzen erfolgreich geübt, kommt jetzt ein spannender Moment – das Painten auf der Leinwand. Nimm dir dafür Zeit, sorge für gutes Licht. Am besten verwendest du ein Lightpad und eine zusätzliche Lichtquelle von oben.
Fange mit einem Color Blocking Bereich an, also eine Stelle, wo nur eine Farbe vorkommt. Nimm zum Painten mit Pinzette einen Stein auf und achte darauf, dein Werkzeug möglichst flach in der Hand zu halten. So kannst du den Stein ziemlich weit unten an der geraden Kante greifen. So hast du ihn besser im Griff und er springt nicht weg.
Mit ruhiger Hand gehst du jetzt zur Leinwand und hälst das Steinchen etwa 1 bis 2 mm über das Symbol, wo es hingehört. Anschließend drehst du die Pinzettenspitze in den richtigen Winkel und zielst genau in die Mitte des kleinen Kästchens.
Hast du das Gefühl, dass du gut treffen wirst, gehst du langsam mit dem Stein nach unten, bis er Kontakt mit der Klebefläche hat. Öffne jetzt die Spitze deiner Pinzette und lasse den Stein los. Übe keinen Druck aus.
Keine Sorge, das dauert nur am Anfang so lange – sobald du mehr Routine hast, geht das ruckzuck!
Wenn du ohne Druck mit der Pinzette paintest, lässt sich eine Korrektur leicht durchführen. Du kannst das Steinchen leicht etwas drehen oder in die richtige Richtung schieben. Achte bei der Korrektur darauf, den Stein nur seitlich anzufassen. Dabei solltest du Druck von oben vermeiden, da sonst die volle Klebekraft entsteht.
Dann hilft nur noch, dass du die Pinzettenspitze zwischen Leinwand und Steinchenunterseite schiebst, ihn dann nach oben hebelst, wegnimmst und nochmal neu aufklebst.
Erst, nachdem du eine größere Fläche gepaintest hast und du mit dem Ergebnis zufrieden bist, kannst du die Diamanten mit einem Roller andrücken und sie vor dem Verrutschen schützen.
Kann man auch runde Steine mit Pinzette painten?
Theoretisch ja, praktisch macht es aber keinen Sinn. Das geht zwar, aber aufgrund der Steinchenform und Wölbung ist das deutlich schwieriger. Außerdem sind runde Steinchen sowieso einfacher mit Stift zu painten und ein ungleichmäßigeres Ergebnis fällt nicht so auf. Es lohnt sich also nicht.
Wie lange dauert es, bis ich Routine entwickle?
Das kommt ganz alleine auf dich, deine Geduld und dein ruhiges Händchen an. Mach dir keinen Druck. Ich bin mir aber sicher, dass sich dein Legebild sehr schnell deutlich verbessert, wenn du eine Fläche mit ein paar Zentimeter gepaintet hast. Bei mir ging es auch ganz fix.
Warum bleiben Steinchen an der Pinzette kleben?
Ab und zu wirst du mit der Pinzettenspitze Kontakt mit dem Kleber haben, so dass Kleber an ihr haften bleibt. Den kannst du mit einem trocknen Tuch abwischen oder mit dem Feuerzeug abbrennen.
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